Mit Shin Megami Tensei 3 Nocturne HD Remaster veröffentlicht Entwickler und Publisher Atlus einen JRPG-Klassiker aus der PS2-Ära auf Heimkonsolen und dem PC. Wer Persona kennt, wird schnell feststellen, dass die Serie im gleichen Universum wie Shin Megami Tensei angesiedelt ist. So erkennen wir viele der Dämonen wieder, denen wir in der Persona-Reihe ebenfalls begegnen. Hier wie dort befinden wir uns in Tokio, wie wir es auch aus der realen Welt kennen. Normal ist hier aber nichts, denn wie erwähnt trifft man hier nicht nur auf reihenweise Dämonen, kurz nach Spielstart wird auch kurzerhand Weltuntergang eingeläutet.
Auf dieser Seite
- 1Das namenlose Halb-Scheusal
- 2Alleine Entscheidungen treffen
- 3Dämonen, überall
- 4Tokio, aber in gruselig
- 5Ein würdiger Remaster?
Somit ist unsere Spielwelt ein zerstörtes und auseinandergerissenes Tokio. Ob wir in dieser Stadt voller Dämonen überleben und ob sich die Reise überhaupt lohnt?
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Das namenlose Halb-Scheusal
Quelle: PC GamesIn Dungeons mit diesem oder ähnlichem Aufbau befinden wir uns oft stundenlang.
Unser Held, den wir selbst benennen können, ist eigentlich ein normaler Schüler in Japan. Auf der Suche nach unserer Lehrerin, Frau Takao, die wir im Vorfeld der Katastrophe im Krankenhaus besuchen wollen, bekommen wir schon einige Hinweise auf unnatürliche Geschehnisse. Einige der Passanten tuscheln von Dämonen, andere von Protesten. Hier lernen wir auch schon wichtige Figuren kennen, die im späteren Verlauf der Geschichte relevant werden. Unter anderem einen Redakteur, der für ein Magazin arbeitet, das sich mit Kultismus beschäftigt, und zwei Mitschüler, die im ersten Moment völlig normal wirken. Bevor wir eine Chance haben, uns in der Metropole einzuleben und unsere Freunde besser kennenzulernen, wird der Weltuntergang schließlich mit einer Cutscene schon eingeläutet.
Quelle: PC GamesDie Bosse erwecken nicht nur einen furchterregenden Eindruck, sie haben auch einiges auf dem Kasten.
Schade: Die zu kurze Vorgeschichte, während der wir unsere Mitschüler kaum kennenlernen, führt leider dazu, dass uns deren Schicksale fast schon egal sind, da wir in der Eile keine Zeit finden, eine Verbindung zu ihnen auszubauen. Dass wir gesagt bekommen, dass sie unsere Freunde sind, reicht nicht für tiefe Emotionen. Viel Zeit zum Reflektieren bleibt aber nicht, denn ein fremdes Mädchen verwandelt uns mittels eines Parasiten in einen Halb-Dämonen, eine in der Spielwelt als "Halb-Scheusal" bekannte Kreaturenart. Wieso sie das tut, wer dafür verantwortlich ist und ob wir uns oder sogar die ganze Welt retten können, erfahren wir erst im Verlauf des Spiels. Immer wieder treffen wir Charaktere, die uns mehr über die nun zerstörte Spielwelt offenbaren, wie sie funktioniert und wieso die Dinge so sind, wie sie sind, bis sich das Puzzle irgendwann zu einem Bild zusammenfügt. Wie wir die einzelnen Storyfetzen erhalten, gestaltet sich jedoch etwas langwierig. Zwischen den interessanten Szenen und Dialogen, die wichtige Aspekte erklären stehen immer stundenlange Passagen, in denen storytechnisch nichts geschieht.
Alleine Entscheidungen treffen
Quelle: PC GamesBei einem Level-up können wir unsere Werte je nach Wunsch anpassen.
Da wir als Protagonist alleine unterwegs sind und nur unsere Dämonen mit uns führen, findet auch keine Charakterentwicklung innerhalb der Gruppe statt, außer der wortwörtlichen Entwicklung unserer Kreaturen. Dass wir alleine sind, bringt also positive und negative Aspekte mit sich. Denn ein weiterer Punkt in der Handlung sind Entscheidungen. So werden wir in unseren Entscheidungen nicht von andere Figuren beeinflusst, jedoch fühlen sich manche Szenen etwas langatmig an, so ganz ohne Unterhaltungen und Interaktionen mit Gefährten. Einige Male finden wir uns also alleine vor schwierigen Entscheidungsmöglichkeiten wieder, bei denen wir kräftig überlegen müssen, wie wir wählen und auf welche Seite wir uns etwa schlagen. Diese Antworten sind verantwortlich dafür, welches der vielen möglichen Enden wir letztendlich zu sehen bekommen. Dem gegenüber stehen jedoch noch viel öfter Pseudo-Fragen, bei denen es egal ist, was wir sagen, denn das Ergebnis bleibt dasselbe.
Dämonen, überall
Quelle: PC GamesSollten wir bei den Verhandlungen mit Gegnern scheitern, reagieren sie nicht immer sehr nett.Die Kämpfe in Shin Megami Tensei 3 finden rundenbasiert statt. Zuerst greift unser komplettes Team, dann erst das des Gegners an. Hier ist stets zu überlegen, welche verschiedene Rollen wir in unserem Team benötigen, denn anders als bei anderen JRPGs, in denen wir uns einfach bis zur unzerstörbaren Killermaschine hochleveln können, hilft das in Shin Megami Tensei nur geringfügig. Nutzen wir nicht die Schwächen des Gegners aus, finden wir uns schnell vor dem Game-Over-Bildschirm wieder. Diesen betrachtet man aber so oder so häufig. Etwa dann, wenn man zum ersten Mal auf einen starken, neuen Gegner trifft, dessen Mechaniken man noch nicht kennt und der einen somit gnadenlos zum letzten Checkpoint zurückkatapultiert. Das kann ermüdend sein, da Speicherpunkte zwar regelmäßig vorzufinden sind, jedoch ausgerechnet vor richtig harten Auseinandersetzungen nicht immer. Hier helfen uns die Dämonen, die stets an unserer Seite kämpfen. Da wir kein festes Team mit uns führen, sondern nur verschiedene Dämonen, haben wir einen riesigen Pool an verfügbaren Mitstreitern zur Verfügung.
Quelle: PC GamesSollten wir die Deluxe-Edition kaufen, können wir in dem Spiel auf Dante treffen und ihn für unser Team gewinnen.Es gibt zwei Möglichkeiten, an diese zu gelangen: Erstens können wir im Kampf mit ihnen in Verhandlungen treten, um sie zu überreden, unserer Gruppe beizutreten. Hierfür benötigen wir je nach Gegner eine andere Taktik, was die Gespräche nie langweilig werden lässt, da auch die Charaktereigenschaften der Dämonen beachtet werden müssen. Zweitens gibt es die Möglichkeit des Fusionierens von Dämonen. Jede der Kreaturen lässt sich mit einer anderen fusionieren, um ein neues Monster zu erschaffen. So können selbst die schwächsten Ungeheuer kombiniert zu einem hochleveligen Gefährten werden. Dazu können Fähigkeiten bei der Fusion "vererbt", also für das Ergebnis übernommen werden. Dies lässt eine unglaubliche Tiefe bei der Zusammenstellung unseres Teams zu, die sonst wohl bei keiner vergleichbaren Serie vorzufinden ist. Weil das noch nicht genug ist, sind wir als Hauptcharakter dazu in der Lage, die sogenannten Magatama zu verwenden. Diese magischen Steine helfen uns dabei, die Kräfte anderer Dämonen zu kanalisieren und dadurch neue Fähigkeiten und Statusboni erhalten. Zudem können wir verdiente Skillpunkte verteilen und durch verschiedene Magatama erhaltene Fähigkeiten, inklusive Zaubern, frei auswählen.
Tokio, aber in gruselig
Quelle: PC GamesDramatische Story-Dialoge finden gerne einmal an nicht minder dramatischen Schauplätzen statt.Das neue, zerstörte Tokio ist an vielen Stellen trotzdem als die ikonische Metropole wiederzuerkennen. Die Stadt wurde auseinandergerissen und somit in die verschiedenen Spielzonen eingeteilt. Über eine klassische Overworld bewegen wir uns von Gebiet zu Gebiet. An den Schauplätzen angekommen, bekommen wir stets Wind davon, dass sich jeweils eine bestimmte Gruppierung dort breitgemacht und ihr Lager aufgeschlagen hat. Etwas interessanter hätte man die Areale ruhig gestalten können, denn trotz Wiedererkennungswert zur realen Vorlage sind's meist einfach nur recht leere, mit ein wenig Nebel gefüllte Areale. Die meiste Zeit befinden wir uns jedoch ohnehin in Dungeons. Der erste Eindruck lässt diese zwar stets interessant wirken, jedoch finden wir uns im Endeffekt ständig in ellenlangen Gängen mit ewig vielen Abzweigungen wieder, die durchgehend gleich aussehen.
Um sich hier zu orientieren, beliebt einem nichts übrig, als alle paar Sekunden auf die Karte im Menü zu schauen. Immerhin lockern allerlei Rätsel diesen Trott auf. Die Denkaufgaben sind zwar an sich relativ anspruchsvoll und abwechslungsreich gestaltet, der oft stundenlange fehlende Tapetenwechsel in den Dungeons sorgt aber auch hier für Spaßverlust. Hinter Ladezonen warten abseits der Gangtristesse und der Knobeleien zwar in kleinen Räumen immer wieder NPCs auf uns. Die Gespräche mit ihnen tragen aber weder zum World-Building, noch zu der Geschichte bei. Die Freude beim Spielen wird durch all diese negativen Aspekte leider stark getrübt.
Ein würdiger Remaster?
Quelle: PC GamesPer blauem Pin bewegen wir uns auf der Overworld hin und her, um die verschiedenen Orte zu besuchen.Shin Megami Tensei 3 Nocturne HD Remaster (jetzt kaufen 29,90 € ) punktet vor allem mit einzigartigem Gameplay, den Dämonen-Mechaniken und einer verzwickt-interessanten Story. Dazu gibt es einen fetzigen Soundtrack, bei dem es aber leider ein Problem gibt. Auf der PS2 musste die Hintergrundmusik aufgrund von Hardware-Limitationen qualitativ komprimiert werden, auf der seit langer Zeit erhältlichen Soundtrack-CD gibt es jedoch alle Stücke in besserer, klarer Version zu hören. Leider hat sich Atlus dazu entschieden, die schlechtere Fassung des Soundtracks auch im Remaster zu verwenden. Neu mit dabei sind dafür das englische Voiceover und die deutsche Textübersetzung. Beides überzeugt, die englischen Stimmen passen stets zu allen Charakteren und gefallen mit Emotion. Zudem wurde das Spiel auf HD hochskaliert. Die Cutscenes jedoch sehen genauso aus wie früher und hätten neue Animationen dringend nötig gehabt.
Quelle: PC GamesManche der Gegner sind ziemlich eklig designt, während andere in eine eher lustige Richtung steuern.Sie laufen sogar lediglich in 4:3 ab, was die Immersion ein wenig einschränkt, wenn das Vollbild auf das andere Format wechselt. Zu unserer Verwunderung gibt es im Remaster sogar Framerate-Einbrüche. Benutzen wir einen Angriff mit aufwendigeren Animationen, tauchen viele Gegner auf einmal in einem Kampf auf oder geschieht während einer Ingame-Storysequenz viel im Hintergrund, geht die Framerate deutlich in die Knie. Das schränkt einen bezüglich des Gameplays zwar nicht ein, da wir es mit einem rundenbasierten und keinem Action-Rollenspiel zu tun haben. Angesichts der fast 20 Jahre, die der Titel auf dem Buckel hat, ist dieser technische Makel aber nicht zu entschuldigen. Bei einem Spiel, für das Vollpreis verlangt wird, kann man sich hier mehr Mühe erwarten.
Wer sich mit dem Remaster auf das ebenfalls angekündigte Shin Megami Tensei 5 vorbereiten möchte, kann sich ab dem 25. Mai auf Playstation 4, Nintendo Switch und am PC via Steam in die Apokalypse stürzen.
Wertung zu Shin Megami Tensei 3 Nocturne HD Remaster (PC)
Wertung:
7/10
Wertung zu Shin Megami Tensei 3 Nocturne HD Remaster (PS4)
Wertung:
7/10
Wertung zu Shin Megami Tensei 3 Nocturne HD Remaster (NSW)
Wertung:
7/10
Pro & Contra
Interessante StoryAnspruchsvoller SchwierigkeitsgradRaum für Taktik dank Dämonen-MechanikenAusgezeichnete ÜbersetzungEinige Entscheidungen mit Auswirkungen ...
... die meisten jedoch völlig belanglosLangweilige DungeonsTeilweise unfairTechnische Schwierigkeiten, trotz Remaster
Fazit
Das gegebene Potenzial wird leider nicht ausgeschöpft.
Bildergalerie
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